Im Laufe der Jahre schlich sich eine immer größer werdende Zahl von bemalten Narrenkleidern ein, die frei und ohne Richtlinien gefertigt worden waren. Ob Maske oder Bemalung, alles war mehr oder weniger dem Zufall überlassen.
Es wurde also notwendig, einen echten Winzler Narro zu schaffen, der nach strengen Maßstäben und unter dem Gesichtspunkt der Tradition entworfen werden sollte. Viele Überlegungen waren notwendig, um die Geschichte von Winzeln auf traditionelle Elemente zu durchleuchten, die einen Platz auf dem neuen Narro verdient hätten.
„Raichelig isch eiser Dörfle” war der Leitsatz und der dominierende Gedanke.
Die Maske ist ein von Brandnarben gezeichnetes derbes Gesicht, das dadurch dem Kleid eine besondere Note verleiht. Das Gesicht schließt mit einem Roßhaarkranz ab, der Maske und Haube verbindet.
Die Haube trägt vorne links und rechts das Wappen von Winzeln, hinten baumelt ein Fuchsschwanz, der Schläue und List symbolisiert.
Der Kittel wird beherrscht von lodernden Flammen, die am Leib und an den Ärmeln emporschlagen.
Die Hose wird von verschiedenenen Motiven geziert. Die brennende Neugass, die deswegen ihren Namen hat, weil sie völlig abbrannte, und ein von Pferden gezogenes Holzfuhrwerk sind auf der Rückseite der Hose zu bewundern. Das Holzfuhrwerk soll an den großen Waldbesitz der Gemeinde erinnern, wobei die Tiere auf den einst regen Pferdehandel hinweisen sollen. Das Jägerhäusle, das früher als Relaisstation für die Postkutschen diente, und die „Alte Kirche” sind auf der vorderen Seite der Hose kunstvoll aufgemalt. Der unterste Teil der Hose schließlich ist so bemalt, daß man den Eindruck haben könnte, der ganze Narro steht in einem Feuer.
Das Geschell besteht aus vier Riemen, die mit Rollen bestückt sind.